SADLÍK – STÜHLE FÜR MOMENTE, DIE WIRLKICH ZÄHLEN
Der Buchenholz-Stuhl Arol, das Flaggschiff der Firma Sádlík, ist wirklich nicht für die Nutzung im Freien gemacht. Trotzdem nehmen wir diese Stühle mit an gefragte Orte, wie zum Beispiel ins Camp Annín II am Ufer des Flusses Otava, und sorgen dafür, dass sie nicht nass werden. Manche Stühle und Menschen gehören nämlich einfach zusammen. Beinahe für immer. Einfach nur dazusitzen, das herrlich bearbeitete Bugholz des Stuhls zu berühren, dem Fluss zu lauschen und den Stimmen der Natur des Böhmerwalds, das ist ein durch nichts zu ersetzendes Erlebnis. Dort zu sitzen und sich frisch gebackene Pfannkuchen zu teilen ist einer der wichtigen Momente, die die Freundschaft unserer Enkel prägen, ihre Beziehung zur Firma Sadlík und zu den Menschen, die die Stühle herstellen.
Tom ist Lukys drei Jahre älterer Cousin und Luky weiß das. Trotzdem malt dieser ihn in der Schule auf ein Bild der Familie und schreibt darunter, dass er sein Bruder ist. Sie wohnen 300 Kilometer weit voneinander entfernt, Tom in Zádveřice-Raková und Lukáš in Prag. Wenn Lukáš in Prag Bonbons bekommt, hebt er einen Teil für den 300 Kilometer weit entfernten Tom auf. Wenn Luky ins Wochenendhäuschen von Oma und Opa in Zádveřice kommt, sind seine ersten Worte: „Darf Tom heute hier übernachten?“. Wenn die beiden zusammen sind, folgt ein Lachanfall dem anderen. Lukášs zwei Jahre jüngere Bruder Maty sekundiert den beiden nicht nur beim Spaßmachen, auch er hat Tom sehr gern. Als Luky etwa drei Jahre alt war, fuhren wir zum Hauptbahnhof in Prag mit dem Taxi. Wie immer habe ich mich mit dem Taxifahrer darüber unterhalten, wo wir hinfahren. Am Ende der Fahrt verkündete Luky: „Opa, vergiss nicht dem Herrn zu erzählen, dass wir zu Tom fahren.“
Die Freundschaft dieser drei Jungs ist rein und durch nichts beschwert. Es ist eine Freundschaft in klarster Form mit einem Wert fürs Leben, den man nirgends kaufen kann. Als sich Lukáš mit fünf Jahren für die Mineralogie zu interessieren begann, zogen wir im Dezember 2016 ins böhmische Mittelgebirge, um böhmische Granate zu suchen. Zu unserer großen Freude machte es die Bürgermeisterin von Třeběnice möglich, dass das zu der Zeit geschlossene Museum des Böhmischen Granats extra für uns geöffnet wurde. Ihre tolle Haltung zu den jungen Mineralogen und Geologen gefiel uns sehr. Direkt nebenan konnten wir nämlich winzige rote Steinchen sammeln – böhmische Granate. Teil des Ausflugs war auch das Untersuchen des geomorphologischen Unikats des Herrnhausfelsens bei Kamenický Šenov.
Das Interesse der Jungs an der Mineralogie und Geologie hatte zur Folge, dass wir das Sommerlager 2017 im durch und durch natürlichen und durch Errungenschaften der Zivilisation bisher unbefleckten Camp Annín II am Ufer des goldhaltigen Flusses Otava errichteten. Der Leiter des Camps teilte uns gleich bei der Ankunft mit: „Klettergerüste für Kinder haben wir hier nicht, die gibt es überall. Ich gebe den Jungs ein Sieb zum Goldwaschen, eine Angelrute und ein Boot. Das Feuer zum Würstchen-Grillen könnt ihr in der Feuerstelle gleich daneben dem Baum machen.“ Seitdem fahren wir jedes Jahr nach Annín II, und die Stelle direkt an der Otava ist sozusagen für uns reserviert.